Sporthelfer: Schule und Verein Seite an Seite

Wenn Schule und Vereine enger zusammenrücken, können beide Seite davon profitieren. Ein gutes Beispiel dafür ist die Sporthelfer-Ausbildung am Grevener Gymnasium. Dort haben sich gerade 18 Jugendliche zu Sporthelfern ausbilden lassen. Mehr noch: Sie alle stürzen sich direkt nach ihrer Ausbildung in die Praxis: Ob in der Schule als Pausensportplaner oder im Verein als Gruppenleiter.

16 der frisch gebackenen Sporthelfer schon im Einsatz

„16 der frisch ausgebildeten Sporthelfer waren direkt bei einer unserer Teamsitzungen“, stellt Mara Book zufrieden fest. Die pädagogische Fachkraft der Abenteuerkiste begleitet die Ausbildung und sucht für die Jugendlichen passende Einsatzfelder im Verein. Zusammen mit Alexander Kreth, er ist Sportlehrer am Gymnasium, und Dirk Holtmann, Bildungsreferent beim KSB Steinfurt, ist es ihr offenbar gelungen, die Jugendlichen während der fünftägigen Schulung im sauerländischen Hachen nicht nur auszubilden, sondern sie überdies für eine Betätigung im Sport oder in der Jugendarbeit zu begeistern.

Schule und Verein Hand in Hand

Die OGS, das verkürzte Abitur und der Vormarsch der Ganztagsschulen stellen diejenigen vor neue Herausforderungen, die Kinder und Jugendliche außerhalb des Schulalltages erreichen wollen. Der Weg in die Schule scheint für sie dabei ebenso vielversprechend wie unvermeidbar. Bei der Abenteuerkiste findet seit jeher ein Großteil der Jugendlichen für die Kooperation mit weiterführenden Schulen den Zugang zum Verein. Nachwuchsmangel? Fehlanzeige.

Die Sporthelfer-Ausbildung gehört in vielen weiterführenden Schulen mittlerweile zum festen Programm. Alleine im Kreis Steinfurt dürfen sich über 30 Schulen „Sporthelfer-Schulen“ nennen. In Greven sind es das Gymnasium, die Anne-Frank-Schule und die Gesamtschule. Sie bilden regelmäßig Jugendliche im Alter von 13 bis 17 für künftige Tätigkeiten in der Schule oder im Verein aus.

Das Modell soll dazu beitragen, Angebote von Vereinen und Schule besser miteinander zu verknüpfen und die Gewinnung junger Engagierter als gemeinsame Aufgabe zu begreifen. Landesweit sind es bis zu 7000 Jugendliche, die pro Jahr die vom Landessportbund koordinierte Sporthelfer-Ausbildung durchlaufen. Und die sich im Pausensport der Schulen ebenso aktiv einbringen können wie in der Vereinsarbeit, die händeringend nach Nachwuchskräften sucht.

Immer neue Nachwuchskräfte

Für die Abenteuerkiste erweist sich die Ausbildung als eine Art Jungbrunnen. Auf diese Weise stoße immer neue Nachwuchskräfte zum Verein hinzu, viele von ihnen verstärken das Ferienkisten-Team oder werden Betreuer in einer der Ferienfreizeiten im Sommer.

In der Schule selbst scheint das System ebenfalls gut zu funktionieren. Sporthelfer organisieren Arbeitsgemeinschaften und den Pausensport.  Vor den Sommerferien stellen die Sporthelfer gar ein eigenes Sportfest für alle Fünft- und Sechstklässler auf die Beine.

Sporthelfer-Ausbildung

Die Sporthelferausbildung richtet sich an 13 bis 17 Jahre alte Schüler, die daran interessiert und geeignet sind, Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote für Kinder und Jugendliche in Schulen oder in Sportvereinen anzubieten oder zu betreuen.

Mit der Ausbildung zum Sporthelfer erwerben die Schüler einen Qualifikationsnachweis, der sie zum Einsatz in Schule und Verein berechtigt.

Tätigkeitsfelder der Sporthelfer sind: Pausensport, Schulsportgemeinschaften, Schulsportfeste und Wettkämpfe, Projekte und Schulfahrten. Die Sporthelfer-Ausbildung ist Bestandteil des Lizensierungssystems des Landesssportbundes.

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